Somatoforme Störungen

Der Begriff somatoforme Störungen bezeichnet das wiederholte Auftreten verschiedener körperlicher (somatischer) Beschwerden, die sich nicht durch eine Störung auf körperlicher Ebene erklären lassen und mit erheblichem Leid, Sorgen und Funktionsschwierigkeiten im Alltag einhergehen. Medizinische Untersuchungen können keine körperliche Ursache feststellen, die das Ausmaß der Beschwerden ausreichend erklärt. Vielmehr handelt es sich bei dieser Gruppe von Störungen um verdeckte seelisch-emotionale Belastungen, die ihren Ausdruck auf körperlicher Ebene finden, d.h. „somatisiert“ werden. Das heißt nach ganzheitlichem Verständnis (Bio-psycho-soziales Krankheitsmodell), dass bei diesen Störungen weniger körperliche, sondern vor allem psycho-soziale Einflussfaktoren zum Krankheitsgeschehen beitragen, die gemeinsam mit dem Patienten in der Behandlung beleuchtet und gewichtet werden müssen.

Der Volksmund kennt diese psycho-somatischen Zusammenhänge zwischen emotionaler Belastung und körperlicher Reaktion. Sie kommen in zahlreichen Redewendungen zum Ausdruck, wie beispielsweise 

  • „viel um die Ohren haben“
  • „Wut im Bauch haben“
  • „das geht mir an die Nieren“
  • „sich etwas zu Herzen nehmen“
  • „etwas schlägt mir auf den Magen“
  • „weiche Knie bekommen“

Sexuelle Funktionsstörungen

Dass wir überhaupt das Risiko eingehen, uns mit einem anderen Menschen sexuell einzulassen, hängt entscheidend von verschiedenen Hormonen und Neurotransmittern ab. Es sind die Androgene beim Mann und der Frau – insbesondere das Testosteron – welche darüber entscheiden, ob es überhaupt zu einem sexuellen Impuls kommt. Man unterscheidet drei Motivationen, warum wir überhaupt Sex haben: 1. Die Lustdimension (neurobiologisch verankert und hormonell gesteuert), 2. Der Fortpflanzungswunsch und 3. Der Wunsch nach emotionaler Nähe, Bindung und Partnerschaft.

Eine sexuelle Störung liegt vor, wenn die von einem Menschen gewünschte und ersehnte Sexualität derart von der real gelebten Sexualität abweicht, dass der Mensch darunter leidet. Sexualstörungen haben häufig nicht eine einzige Ursache, sondern sind bedingt durch das Zusammenwirken biologischer, psychologischer, partnerschaftlicher und soziokultureller Faktoren.

Neben Störungen der Geschlechtsidentität und Störungen der sexuellen Präferenz (Paraphilien) sind sexuelle Funktionsstörungen die mit Abstand häufigste Gruppe der sexuellen Störungen, um die es hier geht.